Zwangsstörungen | verstehen, was belastet. Vertrauen entwickeln, um loszulassen.
Zwangsstörungen gehören zu den psychischen Erkrankungen, die das Leben stark
einschränken können – und dennoch lange unentdeckt bleiben. Viele Betroffene erleben
wiederkehrende, aufdringliche Gedanken, Bilder oder Impulse, die starke Angst, Ekel oder
innere Unruhe auslösen. Diese sogenannten Zwangsgedanken drängen sich ungewollt auf
und lassen sich kaum kontrollieren.
Warum entwickeln sich Zwangshandlungen?
Um der inneren Anspannung entgegenzuwirken, entstehen häufig sogenannte
Zwangshandlungen – Rituale wie Kontrollieren, Waschen, Ordnen oder Zählen. Diese
Verhaltensweisen bringen oft nur kurzfristige Erleichterung, verstärken jedoch langfristig
die Zwänge und nehmen immer mehr Raum im Leben ein.
Wann ist es Zeit, Hilfe in Anspruch zu nehmen?
Wenn Zwänge beginnen, den Alltag zu dominieren, das soziale Leben einschränken oder
die Lebensqualität spürbar mindern, kann eine psychotherapeutische Begleitung ein
wichtiger Schritt sein. In der kognitiven Verhaltenstherapie – dem wissenschaftlich
anerkannten Verfahren bei Zwangsstörungen – erarbeiten wir gemeinsam ein tieferes
Verständnis für Ihre Symptome und entwickeln Wege, die Kontrolle zurückzugewinnen.
Was sind mögliche Ursachen für Zwangsstörungen?
Die Entstehung von Zwangsstörungen ist oft das Ergebnis eines komplexen
Zusammenspiels aus biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren. Eine
genetische Veranlagung, Veränderungen im Gehirnstoffwechsel oder ein hohes Bedürfnis
nach Sicherheit und Kontrolle können ebenso eine Rolle spielen wie belastende
Lebensereignisse, anhaltender Stress oder bestimmte erlernte Denk- und
Verhaltensmuster im Umgang mit Angst.
Was hält die Zwänge aufrecht?
In der Therapie richten wir den Blick auf die Faktoren, die Ihre Zwänge im Alltag
verstärken und aufrechterhalten. Welche inneren Konflikte oder äußeren Auslöser spielen
eine Rolle? Wie lassen sich neue, hilfreiche Verhaltensweisen entwickeln, um sich von
alten Mustern zu lösen? Gemeinsam schaffen wir Raum für Veränderung – Schritt für
Schritt und in Ihrem Tempo.
Warum wird Hilfe oft erst spät gesucht?
Zwangsstörungen entwickeln sich häufig schleichend. Viele Betroffene erkennen zunächst
nicht, was mit ihnen geschieht – oder sie versuchen, ihre Symptome aus Angst, Scham
oder Unsicherheit zu verbergen. Je früher jedoch eine gezielte Behandlung beginnt, desto
besser sind die Aussichten auf eine nachhaltige Verbesserung.
Wie zeigt sich eine Zwangsstörung?
Typische Anzeichen können stundenlanges Kontrollieren, intensive Gedanken an
Verschmutzung oder Ansteckung, zwanghaftes Ordnen oder Sortieren, wiederkehrende
Zweifel oder belastende, tabuisierte Gedanken sein. Oft geht dies mit einem
zunehmenden Rückzug aus dem sozialen Leben und dem Gefühl einher, den Alltag kaum
noch bewältigen zu können.
Wie kann Verhaltenstherapie helfen?
In der Verhaltenstherapie setzen wir auf bewährte, wissenschaftlich fundierte Methoden.
Ein zentraler Bestandteil ist die sogenannte Expositions- und Reaktionsverhinderung
(ERP). Dabei lernen Sie, sich mit angstauslösenden Situationen oder Gedanken bewusst
auseinanderzusetzen – ohne in die gewohnten Zwangshandlungen zu verfallen. So erfährt
das Gehirn: Die Angst lässt auch ohne Ritual nach – und das befürchtete Unglück tritt
nicht ein. Diese neuen Erfahrungen wirken nachhaltig und ermöglichen spürbare
Entlastung.
Was erwartet Sie in der Therapie?
Therapie ist mehr als Technik. Neben der Konfrontation mit belastenden Situationen geht
es auch darum, hinderliche Gedankenmuster zu erkennen, den Umgang mit Stress zu
verbessern und mehr Selbstfürsorge zu entwickeln. Ziel ist es, nicht nur Symptome zu
lindern, sondern mehr Lebensqualität, innere Ruhe und Selbstbestimmung zu gewinnen.
Wie läuft die erste Phase der Behandlung ab?
Im Erstgespräch nehmen wir uns Zeit, Ihre persönliche Situation zu verstehen. Auf dieser
Grundlage erfolgt eine umfassende diagnostische Einschätzung und ein gemeinsamer
Behandlungsplan. Dabei orientiert sich die Therapie an Ihren individuellen Bedürfnissen –
achtsam, respektvoll und auf Augenhöhe.
Was, wenn es Rückschläge gibt?
Schwierige Phasen oder Rückfälle sind kein Zeichen des Scheiterns, sondern Teil eines
natürlichen Heilungsprozesses. In der Therapie werden sie aufgefangen und genutzt, um
langfristige Strategien zur Stabilisierung und zum besseren Umgang mit Belastungen zu
entwickeln. Ziel ist es, Ihre Selbstwirksamkeit zu stärken und Ihre Ressourcen zu
aktivieren.
Gemeinsam neue Wege gehen
Wenn Sie sich zunehmend von Zwängen beherrscht fühlen, sich im Alltag eingeschränkt
oder innerlich zerrissen erleben, kann eine Verhaltenstherapie ein wirkungsvoller Schritt
zu mehr Freiheit sein. Niemand muss diesen Weg allein gehen.
Ich begleite Sie mit fachlicher Expertise, Einfühlungsvermögen und einem klaren
therapeutischen Rahmen auf Ihrem Weg zu mehr Leichtigkeit und Selbstbestimmung.
Wenn Sie Fragen haben oder ein unverbindliches Erstgespräch vereinbaren möchten,
nehmen Sie gerne Kontakt auf – telefonisch, per E-Mail oder über das Kontaktformular.
Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen.
Elisabeth Roller
Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision (ÖGVT)
Meine Praxis für Psychotherapie in Wien befindet sich in der Otto-Bauer-Gasse 4 im 6. Bezirk (Mariahilf), im ruhigen Hochparterre und gut erreichbar von der Mariahilfer Straße sowie den U-Bahn-Linien U3 und U4.
Termine sind freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr flexibel nach Vereinbarung möglich.
Ich biete psychotherapeutische Begleitung bei Depression, Ängsten, Zwängen, Selbstwert, Stressreduktion, Essverhalten, Schlafproblemen und Lebenskrisen.
Wenn Sie eine Psychotherapie in Wien-Mariahilf oder nahe Neubau, Naschmarkt und Westbahnhof suchen, finden Sie hier einen geschützten Rahmen für persönliche Entwicklung und nachhaltige Veränderung.