SELBSTWERT | Was ist das?

Was bedeutet Selbstwert eigentlich und wie zeigt er sich in unserem Leben? Der
Selbstwert beschreibt, wie wir uns selbst sehen, über uns denken und uns innerlich
bewerten. Wenn jemand ein gesundes Selbstwertgefühl hat, dann empfindet er sich
grundsätzlich als „in Ordnung“, auch wenn er Fehler macht oder schwierige Phasen
durchlebt. Er kennt seine Stärken, akzeptiert seine Schwächen und erlebt sich als wertvoll,
unabhängig von äußeren Erfolgen oder von der Meinung anderer. 

Was geschieht, wenn der Selbstwert instabil ist?
Wie macht sich ein schwaches Selbstwertgefühl bemerkbar? Menschen mit Unsicherheit
zweifeln an sich selbst und tragen oft die tiefsitzende Überzeugung in sich, „nicht gut
genug“ zu sein. Sie haben das Gefühl, sich ständig beweisen zu müssen und passen sich
stark an, um gemocht zu werden. Herausforderungen werden häufig gemieden, aus Angst
zu scheitern oder bloßgestellt zu werden. Zugleich entsteht ein innerer Druck, der Nagel
des ständigen Zweifels, niemals wirklich zu genügen. Ein solches geringes
Selbstwertgefühl zeigt sich oft durch intensive Selbstkritik, übertriebenen Perfektionismus
und dauerndes Vergleichen mit anderen. Es fällt schwer, eigene Bedürfnisse zu äußern
oder Grenzen zu setzen. Viele orientieren ihre Selbstwahrnehmung stark nach außen; sie
fühlen sich nur dann wertvoll, wenn sie Leistung bringen, Anerkennung erhalten oder
wenn andere sie mögen. 

Woher stammen Selbstwertprobleme?
Welche Ursachen liegen einem schwachen Selbstwertgefühl zugrunde? Häufig reichen sie
zurück in die frühen Lebensphasen: Kritische oder emotional wenig unterstützende
Bezugspersonen, unerfüllbare Erwartungen oder ein Mangel an Anerkennung spielen oft
eine Rolle. Erfahrungen von Zurückweisung, Ausgrenzung, Mobbing oder emotionaler
Vernachlässigung sind ebenfalls mögliche Gründe. Zudem tragen gesellschaftliche Ideale,
die Perfektion und Leistungsfähigkeit betonen, dazu bei, den inneren Druck zu verstärken.
Aus solchen Erfahrungen entstehen über die Zeit oft belastende Grundannahmen über
das Ich, etwa: „Ich bin nicht wichtig“, „Ich darf keine Schwäche zeigen“ oder „Nur wenn ich
perfekt bin, werde ich geliebt“. 

Warum ist ein gesunder Selbstwert so zentral?
Was macht den Selbstwert zur Schlüsselressource für unser Leben? Ein gesunder
Selbstwert beeinflusst maßgeblich, wie wir mit Herausforderungen umgehen, welche
Qualität unsere Beziehungen haben und wie wir mit Kritik oder Misserfolgen umgehen.
Menschen, die sich selbst mit Wohlwollen und Verständnis begegnen können, erleben oft
mehr Zufriedenheit und innere Ruhe. Sie treten in Kontakt mit anderen authentischer und
klarer auf. Sie trauen sich mehr zu – nicht, weil sie besser sind, sondern weil sie sich
selbst grundsätzlich für wertvoll halten. 

Wie kann man sein Selbstwertgefühl stärken?
Ist Veränderung möglich – auch wenn man sich lange minderwertig gefühlt hat? Die gute
Nachricht lautet: Selbstwert ist kein unveränderliches Persönlichkeitsmerkmal, sondern er
kann sich wandeln. In der Therapie geht es häufig darum, die Entstehung des Selbstbildes
zu beleuchten und zu verstehen, welche Gedanken, Glaubenssätze und Verhaltensweisen
es heute noch aufrechterhalten. Der Fokus liegt nicht darauf, sich zu „optimieren“, sondern
sich selbst freundlicher, realistischer und mitfühlender zu begegnen. Zentral ist das
Erkennen und Hinterfragen negativer Selbstannahmen, verbunden mit dem Entwickeln
neuer, hilfreicher Denk- und Handlungsmuster. Im therapeutischen Prozess kommen
Elemente wie kognitive Umstrukturierung, Verhaltensexperimente, Achtsamkeit,
imaginative Techniken oder Arbeit mit dem inneren Kind zum Einsatz. Auch Übungen zur
Förderung von Selbstmitgefühl und Selbstfürsorge gehören dazu. Das Ziel ist, neue
Erfahrungen zu machen, die das Selbstbild nachhaltig positiv beeinflussen. Man lernt, sich
selbst mit der gleichen Freundlichkeit zu begegnen, die man auch anderen
entgegenbringen würde, und Wege zu entwickeln, emotional, körperlich und sozial besser
für sich zu sorgen.
Viele Menschen leben lange mit einem geringen Selbstwertgefühl – oft begleitet von dem
Gedanken: „Ich bin eben so.“ Doch das eigene Selbstbild ist kein unausweichliches
Schicksal. Die Veränderung beginnt in einem geschützten, unterstützenden Rahmen,
idealerweise mit therapeutischer Begleitung, wenn man sich häufig minderwertig fühlt,
wenig Selbstvertrauen hat, unter starker Selbstkritik oder Versagensangst leidet oder
merkt, dass Selbstzweifel das Leben stark einschränken. In einem wertschätzenden Raum
lässt sich schrittweise ein stabileres, liebevolleres Verhältnis zu sich selbst aufbauen. Der
Weg ist ein Prozess, aber ein lohnender: Er kann der Schlüssel zu mehr innerer Ruhe,
Lebendigkeit und echter Verbindung zu sich selbst und zu anderen sein.

Elisabeth Roller

Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision (ÖGVT)

Meine Praxis für Psychotherapie in Wien befindet sich in der Otto-Bauer-Gasse 4 im 6. Bezirk (Mariahilf), im ruhigen Hochparterre und gut erreichbar von der Mariahilfer Straße sowie den U-Bahn-Linien U3 und U4.

Termine sind freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr flexibel nach Vereinbarung möglich.

Ich biete psychotherapeutische Begleitung bei Depression, Ängsten, Zwängen, Selbstwert, Stressreduktion, Essverhalten, Schlafproblemen und Lebenskrisen.

Wenn Sie eine Psychotherapie in Wien-Mariahilf oder nahe Neubau, Naschmarkt und Westbahnhof suchen, finden Sie hier einen geschützten Rahmen für persönliche Entwicklung und nachhaltige Veränderung.

Praxis für Psychotherapie in Verhaltenstherapie
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