ANGST | Wenn aus Schutz eine Belastung wird

Angst ist ein natürlicher Teil unseres Lebens. Sie warnt uns vor Gefahren, schützt uns vor
unüberlegtem Handeln und aktiviert unsere Kräfte, wenn es darauf ankommt. Doch was
passiert, wenn sich die Angst verselbstständigt? Wenn sie zu häufig, zu intensiv oder
scheinbar ohne erkennbaren Grund auftritt? Wenn sie beginnt, unseren Alltag
einzuschränken, unsere Lebensqualität zu mindern oder unsere Beziehungen zu
belasten?

In solchen Fällen sprechen wir von einer Angststörung – einer psychischen Erkrankung,
die nicht nur sehr belastend sein kann, sondern auch gut behandelbar ist. In der kognitiven
Verhaltenstherapie lernen Sie, Ihre Ängste besser zu verstehen, anders mit ihnen
umzugehen und schrittweise wieder mehr Freiheit, Sicherheit und Lebensqualität zu
gewinnen.

Eine Angststörung liegt dann vor, wenn die Angst übermäßig stark ist, in eigentlich
ungefährlichen Situationen auftritt und über einen längeren Zeitraum anhält oder immer
wiederkehrt. Häufig führt sie dazu, dass bestimmte Situationen gemieden werden – aus
Angst vor der Angst. Dieses Vermeidungsverhalten kann das Leben zunehmend
einschränken: im Alltag, im Beruf, in Beziehungen. Viele Betroffene versuchen lange Zeit,
allein mit der Angst zurechtzukommen, fühlen sich dabei aber zunehmend hilflos oder
schämen sich für ihre Symptome. Doch wichtig ist: Sie sind nicht allein. Und es gibt
wirksame Hilfe.


Formen von Angststörungen
Angststörungen können sich ganz unterschiedlich äußern – körperlich, emotional und
kognitiv. Zu den häufigsten Formen zählen:
Die Generalisierte Angststörung (GAS) ist geprägt von ständigen Sorgen und einem
Gefühl innerer Anspannung – oft ohne konkreten Anlass. Typisch sind „Was-wäre-wenn“-
Gedanken, übermäßiges Grübeln über Gesundheit, Familie oder die Zukunft sowie
körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme,
Muskelverspannungen oder Unruhe.
Bei einer Panikstörung kommt es zu plötzlichen, intensiven Angstanfällen
(Panikattacken), begleitet von stark ausgeprägten körperlichen Reaktionen wie Herzrasen,
Atemnot, Schwindel oder Zittern. Viele Betroffene empfinden dabei das Gefühl, die
Kontrolle zu verlieren oder sterben zu müssen. Die Angst vor der nächsten Attacke kann
zu einem dauerhaften Gefühl der Bedrohung führen und den sozialen Rückzug verstärken.
Die soziale Angststörung äußert sich in einer starken Angst vor negativer Bewertung
oder Ablehnung in sozialen Situationen. Menschen mit sozialer Phobie fürchten, sich zu
blamieren oder im Mittelpunkt zu stehen, vermeiden Gruppen, Gespräche oder öffentliche
Auftritte. Oft geht dies mit geringem Selbstwert und intensiver Selbstkritik einher.
Spezifische Phobien richten sich gegen bestimmte Objekte oder Situationen – etwa
Tiere, Spritzen, Höhen, Fahrstühle oder Blut. Auch wenn diese Ängste für Außenstehende
übertrieben erscheinen mögen, sind sie für Betroffene sehr real und stark belastend.
Die Agoraphobie beschreibt die Angst vor Situationen, in denen man glaubt, im Falle
einer Panikattacke nicht fliehen oder keine Hilfe bekommen zu können. Typische
angstauslösende Orte sind öffentliche Verkehrsmittel, große Plätze, Einkaufszentren oder
Menschenansammlungen. Die Agoraphobie tritt häufig gemeinsam mit einer Panikstörung
auf.


Wie entstehen Angststörungen?
Die Ursachen von Angststörungen sind vielfältig und individuell verschieden. Oft wirken
mehrere Faktoren zusammen: Biologische Aspekte wie eine erhöhte Sensibilität des
Nervensystems oder genetische Veranlagungen können ebenso eine Rolle spielen wie
Persönlichkeitsmerkmale – etwa ein ausgeprägtes Kontrollbedürfnis oder hohe
Sensibilität. Hinzu kommen häufig belastende Lebensereignisse, unverarbeitete
Erfahrungen, anhaltender Stress oder emotionale Überforderung.
Auch Lernprozesse haben einen Einfluss: Angst kann durch bestimmte Erlebnisse „erlernt“
werden – beispielsweise, wenn eine Panikattacke in einer alltäglichen Situation wie im
Supermarkt auftritt. Diese Angst wird dann mit dem Ort verknüpft, und in der Folge beginnt man, diesen zu meiden. Dieses Vermeidungsverhalten hält die Angst jedoch aufrecht oder verstärkt sie sogar. In der Verhaltenstherapie analysieren wir gemeinsam, wie Ihre Ängste entstanden sind – und wie Sie diese Schritt für Schritt wieder loslassen können.


Wie hilft Verhaltenstherapie bei Angststörungen?
Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) gilt als eine der effektivsten und wissenschaftlich
am besten untersuchten Methoden zur Behandlung von Angststörungen. Sie setzt direkt
an den Gedanken, Gefühlen und Verhaltensmustern an, die die Angst aufrechterhalten.
In der Therapie beschäftigen wir uns zunächst mit der Frage: Warum ist die Angst da?
Was verstärkt sie? Welche Gedankenmuster oder Überzeugungen wirken unbewusst mit?
In einem geschützten und vertrauensvollen Rahmen lernen Sie, angstauslösende
Situationen wieder aufzusuchen – in Ihrem Tempo und mit professioneller Begleitung.
Denn je mehr Sie sich diesen Situationen stellen, desto mehr Selbstvertrauen gewinnen
Sie zurück.
Ein zentraler Baustein der Behandlung ist das bewusste Reduzieren des
Vermeidungsverhaltens. Zusätzlich befassen wir uns mit den körperlichen Reaktionen der
Angst. Zu verstehen, dass Angst zwar unangenehm, aber nicht gefährlich ist, kann bereits
entlastend wirken. Entspannungsverfahren, achtsame Körperwahrnehmung und
Selbstfürsorge unterstützen Sie zusätzlich dabei, Ihr Nervensystem zu beruhigen und
langfristig besser mit Stress umzugehen.


Wann ist es Zeit, sich Hilfe zu holen?
Viele Menschen leben über Jahre hinweg mit Ängsten, ohne sich Unterstützung zu
suchen. Dabei ist gerade der erste Schritt in Richtung Hilfe entscheidend – und oft auch
der schwerste. Doch es ist ein Zeichen von Stärke und Selbstfürsorge, sich Hilfe zu holen,
wenn die eigene Angst zur dauerhaften Belastung geworden ist.
Eine Psychotherapie ist sinnvoll, wenn Ihre Ängste Ihr Leben deutlich einschränken, wenn
Sie bestimmte Orte oder Situationen meiden, sich in Ihrem Alltag zunehmend unsicher
oder isoliert fühlen oder wenn Ihre Gedanken ständig um mögliche Gefahren kreisen.
Auch körperliche Beschwerden, Konzentrationsprobleme oder Spannungen in sozialen
Beziehungen können Hinweise sein, dass es Zeit ist, aktiv zu werden.
Die gute Nachricht: Angststörungen sind sehr gut behandelbar. Mit Verhaltenstherapie,
Ihrer aktiven Mitarbeit und etwas Geduld ist es möglich, wieder mehr innere Sicherheit,
Leichtigkeit und Lebensqualität zu gewinnen.


Therapie mit Herz und Verstand
In meiner Praxis für kognitive Verhaltenstherapie begleite ich Sie mit fachlicher
Kompetenz, empathischem Verständnis und einer klaren therapeutischen Struktur. Ich
biete Ihnen einen geschützten Raum zum Reden, Reflektieren und Ausprobieren. Wir
entwickeln gemeinsam konkrete Strategien, die Sie in Ihrem Alltag umsetzen können –
und ich unterstütze Sie dabei sowohl bei Rückschlägen als auch bei Fortschritten.
Veränderung braucht Zeit, aber sie ist möglich. Und sie beginnt mit einem ersten Schritt.
Ob Sie unter Panikattacken, ständiger innerer Anspannung oder sozialer Unsicherheit
leiden – gemeinsam finden wir Wege, Ihre Ängste zu verstehen, aufzulösen und neue
Handlungsspielräume zu eröffnen. Im vertraulichen Rahmen klären wir, was Sie belastet,
was Sie sich wünschen und welche nächsten Schritte sinnvoll sind. Therapie kann der
Beginn eines neuen Lebensabschnitts sein – leichter, freier, selbstbestimmter.
Sie sind mit Ihren Ängsten nicht allein. Es gibt wirksame Hilfe – und ich bin gerne für Sie
da.


Zögern Sie nicht, Kontakt aufzunehmen. In einem Erstgespräch besprechen wir in Ruhe
Ihre Anliegen, Ihre Fragen und mögliche Ziele der Therapie. Rufen Sie mich an, schreiben
Sie mir eine E-Mail oder nutzen Sie das Kontaktformular auf meiner Website.
Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen.

Elisabeth Roller

Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision (ÖGVT)

Meine Praxis für Psychotherapie in Wien befindet sich in der Otto-Bauer-Gasse 4 im 6. Bezirk (Mariahilf), im ruhigen Hochparterre und gut erreichbar von der Mariahilfer Straße sowie den U-Bahn-Linien U3 und U4.

Termine sind freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr flexibel nach Vereinbarung möglich.

Ich biete psychotherapeutische Begleitung bei Depression, Ängsten, Zwängen, Selbstwert, Stressreduktion, Essverhalten, Schlafproblemen und Lebenskrisen.

Wenn Sie eine Psychotherapie in Wien-Mariahilf oder nahe Neubau, Naschmarkt und Westbahnhof suchen, finden Sie hier einen geschützten Rahmen für persönliche Entwicklung und nachhaltige Veränderung.

Praxis für Psychotherapie in Verhaltenstherapie
Otto Bauer Gasse 4 | 1060 Wien
Telefon +43 681 10567089
E-Mail info@elisabethroller.com

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